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Gut geeignet bei Trockenheit

Herbstzeit ist Gräser-Zeit. Zum einen in der Floristik, denn Gräser passen gut in Herbststräuße: Sie sind filigran und ein schöner Kontrast zu den kräftigen Herbstfarben. Zudem vermitteln sie „Bewegung“, die ein wesentlicher gestalterischer Bestandteil der populären, naturhaften Wald-und-Wiesen-Sträuße ist. Gräser spielen aber ebenfalls in Gärten, auf Terrassen und Balkonen eine immer größere Rolle.

Einige Gründe dafür nennt Michael Peters, der eine der bekanntesten Baumschulen im Rheinland leitet. „Gräser verfügen über ein breites Farbspektrum, sie sehen auch im Winter attraktiv aus, sie faszinieren durch Bewegung beim geringsten Windhauch und sie sind eine Heimstatt für viele Insekten“, erläutert der jüngst auf der BUGA in Mannheim mehrfach ausgezeichnete Gartenbau-Spezialist für Gehölze und Gräser.

Er wünscht sich, dass „Gräser nicht nur als Solitäre, sondern auch in größeren Gruppen gepflanzt“ werden. So eine Massierung auf 20 oder 30 Quadratmetern gibt dem Garten ein zusätzliches naturhaftes Flair. Zudem sind Gräser pflegeleicht und benötigen nicht viel Wasser – ein enormer Vorteil, da es bekanntlich immer trockener und wärmer wird. Vorsicht walten lassen sollte man aber beim Pampas-Gras, das getrocknet schon vor einem halben Jahrhundert sprichwörtlich jedes zweite deutsche Wohnzimmer zierte. Pampas-Gras wurde schon in mehreren Ländern als invasiv eingeordnet, solch eine Klassifizierung könnte auch in Deutschland erfolgen.

Eine gartenbauliche Spezialität ist der Himmelsbambus (Nandina domestica), ein Gehölz, das mit Bambus gar nichts zu tun hat, sondern den Begriff nun im Namen trägt. Es gibt rund 40 Sorten – die sich auch gut für Terrasse und Balkon eignen, da sie nicht allzu groß werden. Der Himmelsbambus verändert im Jahreslauf seine Farbe, er besticht durch weiße Blüten und im Herbst durch rote Beeren.

Ursprünglich kommt Nandina domestica aus Asien, in Japan verziert er häufig Tempelgärten. Himmelsbambus mag Sonne verträgt aber ebenfalls halbschattige Standorte. Auch dieses Gehölz zeigt sich gegenüber der Trockenheit durchaus resistent. Der Himmelsbambus ist eine hoch attraktive Pflanze, die man aber (noch) nicht an jeder Ecke sieht. Eine gärtnerische Spezialität, die die Blicke auf sich zieht und für die es viel Bewunderung gibt.

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Valentinstag: Schenk den Frühling

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 Am 14. Februar ist es in vielen Ländern der westlichen Welt ein alter Brauch, Blumen zu verschenken. Der Ursprung liegt schon viele Jahrhunderte zurück, als in frühchristlicher Zeit der damalige Bischof der italienischen Stadt Terni (Umbrien)auch Paare traute, bei denen nicht alle den christlichen Glauben angenommen hatten. Was heute selbstverständlich ist, war damals von den Kirchenoberen in Rom streng verboten – der Bischof verfiel also in Ungnade. Seither gilt er als Schutzherr der Verliebten, sein Name floss in den Begriff Valentinstag ein.

Bischof Valentino verteilte, so die Überlieferung, Blumen an die frisch Vermählten. Diese schöne Geste der Blumenpräsente hat sich bis heute am 14. Februar erhalten, wobei häufig die rote Rose im Zentrum steht. Das lässt sich auf die Symbolik zurückführen, das Überreichen von roten Rosen gilt in vielen Ländern der westlichen Welt als Liebesbekenntnis. Bischof Valentino und seine Nachfolger dürften aber mit Sicherheit im Frühjahr keine Rosen überreicht haben, denn selbst im klimatisch gesegneten Umbrien wachsen Mitte Februar keine Rosen.

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Valentino wird wohl Blumen der Saison überreicht haben, im Februar also Frühlingsblüher. Tulpen & Co. spielen auch heute noch eine entscheidende Rolle, wenn sich jedes Jahr am 14. Februar viele Paare in Terni trauen lassen. Es gibt also durchaus Alternativen zur roten Rose am 14. Februar – und diese Alternativen sind nicht weniger attraktiv.

Wer seine Gefühle am Valentinstag mit einem Blumenpräsent ausdrücken möchte, der kann auf die unterschiedlichsten Frühlingsblumen zurückgreifen, die beim regional orientierten Gartenbau sprichwörtlich vor der Tür wachsen. Ein großer Vorteil: Diese Frühlingsblumen werden nicht viele tausend Kilometer mit dem Flugzeug nach Europa transportiert. Zudem gilt das deutsche Pflanzenschutzgesetz weltweit als vorbildlich. Ein Valentinsgruß mit regional produzierten Frühlingsblumen ist also nicht nur ein Liebesbekenntnis, sondern zugleich praktizierter Umwelt- und Klimaschutz.

Es ist ja nicht allein die rote Rose, es sind die Blumenpräsente an sich, die zum Valentinstag als Geste der Zuneigung wahrgenommen werden. Ein Strauß aus roten Tulpen, eine fröhlich stimmende Mischung bunter Frühlingsblumen – nicht selten treffen solche floristischen Kreationen den eigentlichen Geschmack der Verehrten. Und das ist wohl genau das, was sich einst Bischof Valentino mit seinen Blumenpräsenten erhoffte.

Auch mal verzichten können

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Fotos: Fleurop AG.

Es lässt sich guten Gewissens behaupten: Die weit überwiegende Mehrzahl der deutschen Top-Floristen hegt ein Faible für regional produzierte Blumen und Pflanzen. Doch nur wenige sind dabei so konsequent wie der Berliner Nicolaus Peters. Es ist daher für die Regional-Bewegung und den deutschen Gartenbau ein besonderes Ereignis, dass Nicolaus Peters im September die deutsche Floristik auf der Weltmeisterschaft der Floristen in Manchester vertreten wird.

Die nur alle vier, fünf Jahre von der Fleurop-Interflora-Vereinigung durchgeführte Veranstaltung gilt als das Top-Ereignis des Berufsstandes, in diesem Jahr nehmen 25 Floral-Designer aus allen Regionen der Welt teil. Nicolaus Peters wurde von einer hochkarätig besetzten Fach-Jury in einem Vorentscheid, an dem noch ein halbes Dutzend weiterer deutscher Top-Floristen teilnahmen, ausgewählt. Durchaus bemerkenswert, denn der Berliner hat einen außer- und ungewöhnlichen beruflichen Werdegang hinter sich.

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Zunächst absolvierte Nicolaus Peters eine klassische Gärtnerausbildung. Danach schloss er ein Gartenbaustudium ab - um dann später in die Floristik einzusteigen, die er mit einer Meisterausbildung krönte. Berufserfahrung sammelte er in führenden Blumenfachgeschäften in Berlin. Vor vielen Jahren machte er sich mit einer Werkstatt selbstständig und betreut seither namhafte Geschäfts- und Privatkunden.

Seit seinem 16. Lebensjahr beschäftigt sich Nicolaus Peters mit Ikebana und hat in der Sogetsu-Schule den höchsten Rang erreicht. Die japanische Gestaltungslehre spielt auch in seinen floristischen Arbeiten eine gewisse Rolle. In seinen Gestaltungen pflegt er einen eher reduzierten Ansatz, jede Blume soll ihrem Geltungsanspruch entsprechend eingesetzt werden, deutlich ist ein Faible für bizarre Formen. Die dem Ikebana innewohnenden „Schule des Sehens“, die breite gestalterische Ausrichtung dürfte auch dazu beigetragen haben, dass der Berliner 2008 in seiner Heimatstadt zum Deutschen Meister der Floristen gekürt wurde und 2016 auf dem Singapur Garden Festival, dem wohl bedeutendsten floristischen Wettbewerb Asiens, mit einer Goldmedaille geehrt wurde.

„Man muss auch mal auf etwas verzichten können“, ist Nicolaus Peters mit Blick auf seine Bevorzugung regional gewachsener Blumen und Pflanzen überzeugt. „Ich fühle mich als Gestalter in der nördlichen gemäßigten Zone beheimatet und nutze daher gar nicht das komplette internationale Sortiment. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der regionalen Produktion von Blumen und Pflanzen die Zukunft gehört“. Wer so denkt, der vertritt auf der Weltmeisterschaft in Manchester nicht nur die deutsche Floristik, sondern ebenfalls den regional orientierten deutschen Gartenbau.

Werden Orchideen knapp?

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Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen in Deutschland. Insbesondere Phalaenopsis, die aus gärtnerischer Sicht zu den Warmhauskulturen zählen. Sie müssen in ihrer zweijährigen Wachstumsphase im Winter in beheizten Gewächshäusern stehen. Und genau das ist bei den gegenwärtigen Energiepreisen das Problem. Ein Problem, dem sich die niederländischen Großproduzenten auf eine einfache Weise entzogen haben: Sie produzieren einfach nicht mehr.

Kürzlich stellte sogar der größte niederländische Orchideen-Produzent seinen Betrieb ein. Branchenkenner gehen davon aus, dass aus den Niederlanden in 2023 bis zu 70 Millionen weniger Orchideen auf den Markt kommen werden als bisher üblich. Zum allergrößten Teil eine Produktionsmenge, die den Supermärkten, Discountern und Baumärkten fehlen wird, denn die niederländische Phalaenopsis-Produktion geht weitestgehend in die Vertriebskanäle des Systemhandels.

Liebhaber müssen aber trotzdem nicht auf ihre Orchideen verzichten, denn der Blumenfacheinzelhandel, also die Kunden der Blumengroßmärkte, ist kaum oder gar nicht von dieser Entwicklung betroffen. Der Grund: Viele Händler beziehen ihre Orchideen „von Fachhandelsgärtnereien“ in Deutschland, wie Rainer Obermeyer vom Blumengroßmarkt Ulm erklärt.

Diese Fachhandelsgärtnereien produzieren nicht für den Systemhandel, sondern spezielle Qualitätsware für den Blumenfacheinzelhandel. „Unsere Lieferanten haben keine Mindermengen angekündigt“, sagt denn auch Gerrit Knoblauch, der auf dem Blumengroßmarkt Hamburg mit Orchideen handelt. Und zwar Phalaenopsis mit sechs und mehr Trieben, also nicht die Ein- oder Zweitrieber, wie sie in den Supermärkten zu finden sind. „Wir gehen fest davon aus, dass wir keine Versorgungsprobleme haben werden“, schließt sich Rainer Pöstges vom Blumengroßmarkt in Düsseldorf an.

Das Beispiel zeigt, wie wichtig der oft regional orientierte deutsche Gartenbau mit Blick auf die Versorgungssicherheit ist. Ebenso zeigt es, welch herausragende Rolle die traditionellen Blumengroßmärkte als Versorgungsplattform für den Blumen- und Pflanzenfachhandel, also die Floristen, Gartencenter und Wochenmarkthändler, spielen.

Optimisten unter den Branchenkennern hoffen sogar, dass sich das Image der Orchideen verbessern könnte, wenn diese nicht mehr als Billigware im Systemhandel verramscht werden. Schließlich sind Orchideen in Wirklichkeit Kostbarkeiten, für die im 19. Jahrhundert Orchideen-Sammler in den Urwäldern Borneos oder Amazoniens ihr Leben aufs Spiel setzten. Doch das ist schon eine andere Geschichte.

Foto: Auf den Blumengroßmärkten wie hier in Hamburg dürfte es keine Versorgungsengpässe mit Orchideen geben – im Systemhandel schon.

Foto: Gerrit Knoblauch

Top-Floristik: Transparenz und Kontraste

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 In der Floristik ist es wie in der Mode: Nur selten ändert sich etwas Grundlegendes, doch immer verändern sich die Nuancen. Beobachten ließe sich das auch jüngst wieder auf dem Blumengroßmarkt in Düsseldorf, als dort die vor wenigen Wochen frisch gekürte Europameisterin der Floristen, die Niederländerin Hanneke Frankema, herbstliche und winterliche Kreationen vorstellte.

Eigentlich sind die niederländischen Florist/innen international dafür bekannt, in ihren Straußkreationen viele, viele Blüten zu verarbeiten. Nicht so Hanneke Frankema, ihre Gestaltungen zeichneten sich durch einen eher reduzierten Umgang mit floralen Werkstoffen aus. Dadurch kamen die einzelnen Blüten hervorragend zur Geltung, die auf dem Blumengroßmarkt Düsseldorf vorgestellten Sträuße bestachen durch Leichtigkeit und Transparenz.

Auffällig war, dass die Europameisterin neben den recht filigranen Blumen aus regionaler Erzeugung viele Blätter ursprünglich tropischer Grünpflanzen verarbeitete. Dadurch entstanden starke Kontraste, die den floralen Gestaltungen eine enorme Spannung verliehen. Mit dieser Arbeitsweise nahm Hanneke Frankema auch das Angebotsspektrum der traditionellen Blumengroßmärkte auf. Regionale Blumen und Pflanzen einerseits - aber eben auch (insbesondere in den Wintermonaten, wenn die mitteleuropäische Natur weitgehend ruht) Floralien aus tropischen und subtropischen Gefilden.

Eine Besonderheit der niederländischen Europameisterin war ebenfalls, dass sie viele ihrer Sträuße direkt in zuvor gefertigte Drahtgestelle gestaltete. Sie schätze „den Kontrast von Naturmaterialien mit anderen Werkstoffen“, erläuterte sie diese Arbeitsweise, die ihr in der Fachwelt den Spitznamen „Iron Lady“ eingebracht hat. Filigran anmutende Blüten regional erzeugter Blumen, wuchtig wirkende Blätter von Grünpflanzen aus den Tropen und dazu die geschwungenen Formen der Drahtgerüste – aus den gegensätzlichen Elementen schuf Hanneke Frankema Sträuße voller spannender Kontraste.

Fotos: Die nicht selten in Drahtgerüste gestalteten Sträuße der Europameisterin bestachen durch die Kontraste von Blumen aus regionaler Erzeugung mit Blättern ursprünglich tropischer Grünpflanzen.

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Foto: Hanneke Frankema auf dem Blumengroßmarkt Düsseldorf mit Geschäftsführer Jörg Breitenfeld.

Credit, BGM Düsseldorf